1. Was ist eine Militärgeschichtliche Sammlung? 2. Ziel und Zweck der Militärgeschichtlichen Sammlung 3. Die Elemente und Module 4. Die Inhaltliche Gestaltung 5. Zeitplan 6. Förderverein 1. Was ist eine Militärgeschichtliche Sammlung? Die Einrichtung einer Militärgeschichtliche Sammlung (MGS) am Standort Augustdorf beruht auf einem direkten Befehl des Bundesverteidigungsministeriums vom Sommer 1999. Seit 1999 existiert innerhalb der Bundeswehr dieser neue Sammlungstyp. Er ist unterhalb der Ebene der Museen der Bundeswehr in Dresden oder Gatow und Lehrsammlungen der Truppenschulen, aber oberhalb der bisher bekannten „Traditionsräume“, angesiedelt. In den Truppenteilen und Dienststellen der Bundeswehr können in diesen Sammlungen Exponate dargestellt werden, die bisher nicht gezeigt werden konnten oder die umstritten waren. Auf diese Weise runden MGS den Sammlungsverbund der Bundeswehr ab, indem sie maßgeblich die Geschichte von Verbänden oder Dienststellen und Standorten auch unter Berücksichtigung regionaler bzw. lokaler Besonderheiten darstellen. 2. Ziel und Zweck der Militärgeschichtlichen Sammlung MGS dienen vorrangig der historisch-politischen Bildung der Soldaten aller Dienstgrade, vornehmlich am eigenen Standort. Die Politische Bildung ist als gesetzlicher Auftrag im § 33 des Soldatengesetzes verankert. Durch die Historisch-politische Bildung werden dem Soldaten die Werte und Normen der freiheitlich demokratischen Grundordnung verdeutlicht. Somit zielt sie darauf ab, dem Soldaten den Sinn und die Notwendigkeit seines Dienstes für Frieden, Freiheit und Recht zu vermitteln. Dabei ist die Historisch-politische Bildung eine Möglichkeit die Ziele der allgemeinen Politischen Bildung zu erreichen. Die Historisch-politische Bildung hilft den Soldaten aller Dienstgrade, aus Kenntnis der Vergangenheit Maßstäbe für die Beurteilung von politischen Gegenwartsfragen zu gewinnen. Die Historisch-politische Bildung lebt in erster Linie jedoch vom Mittel der Ausstellung. Neben der Historisch-politischen Bildung verfolgt die MGS am Standort Augustdorf den Zweck der Traditionspflege und –bildung. Dies steht im Zusammenhang mit der Reduzierung der Bundeswehr seit der Zäsur von 1989/90. Seit 1992 wurden drei Bataillone und mehrere selbständige Einheiten der Panzerbrigade 21 sowie ein Bataillon der Division, das ebenfalls in Augustdorf stationiert gewesen ist, aufgelöst. So ist es ein besonderes Anliegen, die Geschichte und Tradition – hier wird klar unterschieden – dieser Verbände und Einheiten darzustellen, bzw. fortzuführen. In der Region wohnen viele ehemalige Angehörige, seien es Wehrpflichtige oder Zeitsoldaten, denen hiermit eine Möglichkeit der Begegnung gegeben werden soll. Die Traditionspflege ist darüber hinaus den Ansprüchen der historisch-politischen Bildung verpflichtet. Darüber hinaus ist angedacht, die MGS in ein größeres Gesamtkonzept einzubetten. Die MGS versteht sich somit als Teil eines Informationszentrums. In Zusammenarbeit mit dem Jugendoffizier vor Ort werden die Räumlichkeiten genutzt, um Schulklassen – vornehmlich den älteren Klassen – Eindrücke zu aktuellen Fragen von Sicherheitspolitik oder Wehrpflicht, aber auch historische Fragestellungen wie innenpolitische Auseinandersetzungen um die Bewaffnung der Bundesrepublik Mitte der 1950er Jahre oder den Ost-West-Konflikt mit Hilfe der Sammlung zu verdeutlichen. Hierzu steht ein Seminarraum zur Verfügung. Auf diese Weise wird zusätzlich die Transparenz der Streitkräfte in der Demokratie gefördert. 3. Die Elemente und Module Die MGS am Standort Augustdorf besteht inhaltlich aus drei Modulen: Zum einem aus einem lehrenden, historisch-wissenschaftlich erarbeiteten Modul, in dem Wissen vermittelt werden soll. Zum anderen aus eher illustrierenden Abschnitten, die sich entweder mit der Tradition der aufgelösten Verbände bzw. mit Materialsammlungen befassen. Das Modul „Tradition“ unterteilt sich in die Abschnitte PzAufklBtl 7, PzBtl 213, PzBtl 214 und PzJgKp 210 sowie PzPiKp 210. Das Modul „Materialsammlung“ beinhaltet die Abschnitte „Wehrpharmazie und Sanitätsdienst“, „Munitionslehrsammlung“ und „Fahrzeuge“. Die MGS ist mit den Modulen „Bildung“ und „Tradition“ in den Räumlichkeiten des ehemaligen Stabsgebäude des aufgelösten Panzeraufklärungsbataillon 7 untergebracht. Für das Modul „Materialsammlung“ ist eine nicht mehr nutzbare Mehrzweckhalle geplant. Das Modul "Bildung" ist in vier Ausstellungsabschnitte unterteilt: I. Das Traditionsverständnis in der Bundeswehr (1 Raum) II. Die Standortgeschichte bis 1956 (1 Raum) III. Die Bundeswehr im Bündnis (Schwerpunkt) (1 Raum) IV. Die Entwicklung der gepanzerten Kampftruppen (1 Flurseite) Das Modul "Tradition" umfaßt die Elemente: I. Das Panzeraufklärungsbataillon 7 (3 Räume) II. Das Panzerbataillon gem. 211 (1 Raum) III. Das Panzerbataillon 213 (3 Räume) IV. Das Panzerbataillon 214 (3 Räume) V. Die Panzerjägerkompanie 210 / Die Panzerpionierkompanie 210 (1 Raum) Das Modul "Materialsammlung" umfaßt die Elemente: I. "Wehrpharmazie und Sanitätsdienst" (Sammlung Erbengemeinschaft Dr. Dirks, Dr. Nolte) II. "Munitionslehrsammlung" (InstOffzMun PzBrig 21) III. "Fahrzeuge" (Dr. Nolte) a) Diorama Bundeswehr b) Diorama NATO (GB, USA) c) Diorama NVA d) Diorama Wehrmaterial im Vergleich IV. "Großgerät" (PzBrig 21) 4. Die Inhaltliche Gestaltung Es ergibt sich folgende Aufteilung der Module: Modul "Bildung": Projektoffizier OLt Loch, M.A. Modul "Tradition": Traditionsverbände in Absprache mit dem Sammlungsleiter Modul "Materialsammlung": Herr Kropp für die Erbengemeinschaft Dr.Dirks (Bielefeld) Dr. Nolte (Bielefeld) PzBrig 21 InstOffz Mun PzBrig 21 Für die Unterstützung des Moduls "Bildung" konnten bereits mehrere externe Teilnehmer gewonnen werden. - Das Dokumentationszentrum Stalag 326 (VI K) - Das Kreismuseum Wewelsburg - Das Staatsarchiv Detmold - Das Preußen Museum Minden 5. Zeitplan Der Zeitplan zur Fertigstellung der MGS ist in drei Phasen unterteilt. Mit Abschluß der ersten Phase im IV. Quartal 2003 unterstützt die MGS den internen Weiterbildungsbetrieb in Hinblick auf die historisch-politische Bildung. Die zweite Phase schließt an die Realisierung der ersten Phase an und beinhaltet den Feinausbau der Sammlung, um mit Beginn der dritten Phase zum Augustdorfer Soldatentag (10. Juli 2004) im Sommer 2004 die Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Schwerpunkt in der zweiten Phase liegt auf dem Ausbau des Moduls "Materialsammlung". 6. Förderverein Mit dem am 26.02.2003 gegründeten Förderverein Militärgeschichtliche Sammlung „Lippische Rose“ Augustdorf können nun in erster Linie zusätzliche finanzielle Mittel bereit gestellt werden. Dies geschieht einmal durch Mitgliedsbeiträge und zum anderen durch Sponsoring. Als beim Amtsgericht und beim Finanzamt eingetragener Verein besteht die Möglichkeit, Spendenquittungen auszustellen. Darüber hinaus bietet der Verein die Möglichkeit, die PzBrig21 in der Realisierungsphase als auch später personell und materiell zu unterstützen. Der Förderverein stellt sich und die Arbeiten an der MGS auf folgender Web-Site dar: www.mgs-augustdorf.de. Der Förderverein bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Leihgeber (Modul „Wehrtechnik“) an die Sammlung zu binden und garantiert so eine „lebendige“ MGS. Vor allem das Modul „Wehrtechnik“ in der ehemaligen Mehrzweckhalle wird in der künftigen Sammlung ein Anziehungspunkt werden und an Augustdorfer Soldatentagen und auch in der historisch-politischen Bildung als Magnet wirken. Der Förderverein ist beim Amtsgericht Detmold eingetragen und ist durch das Finanzamt Detmold vorläufig (18 Monate) ermächtigt, „für Spenden, die ihr zur Verwendung dieser Zwecke zugewendet werden, Zuwendungsbestätigungen nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck auszustellen.“ ![]() ![]() ![]() |